PHYTOTHERAPIE





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Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde verwendet Arzneimittel auf pflanzlicher Basis. Dabei werden ganze Pflanzen oder einzelne Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Wurzeln, Samen etc. frisch oder als Aufguss (Tee), Saft, Tinktur, Extrakt oder Pulver angewendet.

Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Therapien der Menschheit und zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie gut verträglich und nebenwirkungsarm ist.


Sie wird von allen Völkern und sogar von Tieren angewandt. Hunde und auch Schimpansen kauen, wenn sie Verdauungsstörungen haben, auf bestimmten Pflanzen herum, die sie sonst nicht fressen. Die Pflanzenheilkunde ist ein wichtiger Bestandteil aller traditionellen medizinischen Systeme - sowohl der sogenannten Schulmedizin, als auch beispielsweise der traditionellen chinesischen Medizin.


Philosophie und Geschichte:

Heilpflanzen zur Heilung, Kräftigung und Erhaltung der Gesundheit wurden in Europa intensiv von den Mönchen und Ordensfrauen verwendet, und fast jedes Kloster hatte seinen eigenen kleinen Kräutergarten. Blätter, Blüten, Stengel, Wurzeln und Früchte wurden und werden zu Arzneimitteln verarbeitet. Die Erkenntnisse und Erfahrungen der Pflanzenheilkundigen wurde im Mittelalter Bestandteil der "wissenschaftlichen" Medizin. Seither werden pflanzliche Medikamente auch von Ärzten, Apothekern und Drogisten zur Heilung und Stärkung Kranker eingesetzt. Ein berühmter Vertreter der ärztlich eingesetzten Phytotherapie war Paracelsus (1493-1541), der seine medizinische Tätigkeit auf Erfahrung, Experimenten und Naturbeobachtungen gründete. Die abendländische Heiltradition verfügt über einen Arzneischatz der auf eine jahrtausende alte Anwendungstradition zurückblickt. Vom Altertum und Mittelalter bis hin in die Neuzeit hat sich in Handschriften, Kräuterbüchern, in medizinischen und volksheilkundlichen Erfahrungsberichten immer mehr Wissen über Verwendung und Zubereitung pflanzlicher Arzneimittel angesammelt. Schon in vorhistorischer Zeit lernten die Menschen Kräuter und Wildpflanzen als Heilmittel zu nutzen. Sicher ist es kein Zufall, dass die großen Kräuterkundigen, wie die heilige Hildegard von Bingen, der Dominikaner Albertus Magnus, in jüngerer Zeit Sebstian Kneipp und Maria Treben, alles gläubige Menschen waren und von der "Apotheke Gottes" sprachen.


Einsatzgebiet:

  • Atemwegsbeschwerden, akut und chronisch
  • Erkältungen
  • Herz-Kreislaufbeschwerden
  • Steigerung der Immunabwehr
  • Beschwerden in den Wechseljahren
  • Leber- Gallebeschwerden
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Urogenitale Beschwerden, z. B. Blasenentzündung
  • Vegetative Zustände, z.B Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Nervosität
  • Verdauungsbeschwerden, Verdauungsträgheit, Reizdarm, Blähungen, Verstopfung, Durchfall